جزییات کتاب
Der Autor der hier vorgelegten Untersuchung veröffentlicht und kommentiert einen umfangreichen archäologischen Fundstoff, der für die Diskussion über Maß und Bedeutung römischgermanischer Kulturzusammenhänge in Nordwesteuropa während des 4. bis 5. Jahrhunderts sehr bedeutsam ist. An Hand der in den Museen und in der Fachliteratur erreichbaren aussage fähigen Grabfunde zwischen unterer Elbe und Loire versucht der Verfasser, das germanische Formengut dieses Raumes chronologisch zu gliedern, ethnographisch und soziologisch zu bestimmen und siedlungs- und kulturgeschichtlich auszuwerten. Damit finden Bemühungen der archäologischen Forschung einen gewissen Abschluß, die 1912 mit Eduard Brenners bekanntem Forschungsbericht über die Kultur der Merowingerzeit einsetzten und über die Arbeiten von H. Zeiss und F. Roeder zu den neuen Erkenntnissen der Nachkriegszeit führten, die vor allem den belgischen Archäologen J. Breuer, H. Roosens, J. Mertens und A. Dasnoy verdankt werden. An den Forschungen und Diskussionen der letzten 25 Jahre über die Vorstufen der merowingischen Reihengräberzivilisation war der Herausgeber dieser Schriftenreihe intensiv beteiligt, ohne zu einer Gesamtaufnahme des einschlägigen Fundstoffs in der Lage zu sein. Neue und bessere Ergebnisse waren aber nur aus der Analyse des ganzen, bis heute zugänglichen Fundstoffs zu gewinnen. Auf Vorschlag des Herausgebers entschloß sich 1965 Horst Wolfgang Böhme, das Thema in einer Münchner Dissertation zu bearbeiten. Er führte die weiträumige, außerordentlich mühsame Materialaufnahme mit Energie und Umsicht erfolgreich durch. Die anschließende Auswertung, die der Autor während seiner Tätigkeit am Germanischen Museum in Nürnberg und am Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz noch erweitern und vertiefen konnte, beruht also auf der breitest möglichen Quellengrundlage und berücksichtigt zusätzlich die einschlägigen Ergebnisse der Monographie E. Keiler, über die spätrömischen Grabfunde in Südbayern (MBV 14, 1971). Korrekturen des hier entworfenen Bildes vom archäologischen Material her sind wohl nur durch Neufunde und künftige Plangrabungen zu erwarten.