دانلود کتاب Arbeit und Reichtum
by Margaret Wirth, Wolfgang Möhl
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عنوان فارسی: کار و ثروت |
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جزییات کتاب
Anmerkungen zum kapitalistischen Verhältnis zwischen
Arbeit und Reichtum
Alle brauchen Arbeit – viele fi nden keine. Man kann das für ein soziales
Problem halten und sich vorstellen, „Beschäftigungsförderung“ wäre
die passende Antwort, mit staatlichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
und einer Senkung der Lohnnebenkosten, mit der „Schaffung von neuen
Arbeitsplätzen“ durch Teilzeit- und Leiharbeit, oder wie auch immer. Über
eine gewisse Absurdität muss man sich dabei allerdings schon hinweg-
setzen: Wenn es nicht mehr so viel zu tun gibt, das Nötige von weniger
Leuten in kürzerer Zeit zu erledigen ist – warum braucht dann überhaupt
jeder Arbeit und so viele vollgepackte Arbeitsstunden, um leben zu
können? Dass weniger Arbeit ersparte Mühe bedeutet: Warum gilt die
Gleichung nicht?
Es liegt eben doch noch etwas anderes vor als eine „soziale Problem-
lage“, und jeder weiß auch was: Dass so viele Leute keine Arbeit fi nden,
liegt an einem ökonomischen Problem. Arbeit unterbleibt, wenn sie
nicht rentabel ist, wenn sie dem Unternehmen, in dem und für das sie
stattfi ndet, nicht genügend Geldertrag einbringt. Wenn das so ist, dann
fi ndet Arbeit aber auch nur deswegen statt, weil und damit sie einem
Unternehmen Gelderträge verschafft. Aus keinem anderen Grund unter-
bleibt sie dann eben auch, wenn sie nämlich nicht genügend Geld bringt.
Man sollte deswegen auch nicht die Rede vom sozialen Problem
„Arbeitslosigkeit“ für die Sache nehmen und mehr Anstrengungen für
„Beschäftigung“ einklagen. Die Absurdität des Systems, der Grund seiner
Schädlichkeit für die Masse seiner Insassen, liegt nicht darin, dass Arbeit
nicht stattfi ndet, wenn sie nicht rentabel ist, sondern dass sie stattfi n-
det, weil es um Rentabilität geht. Seine soziale Gemeinheit beginnt nicht
damit, dass die Leute, die Arbeit brauchen, oft keine fi nden; sie besteht
schon darin, dass sie eine bezahlte Arbeit brauchen. Dass sie dann noch
nicht einmal sicher sein können, eine zu fi nden, folgt daraus von ganz
allein.