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Uber 400 hellenistische Tonfiguren von oft hochster Qualitat aus Priene in der Westturkei, die auf verschiedene Museen verteilt sind, werden hier erstmals vollstandig und mit zahlreichen Abbildungen dokumentiert und ikonographisch analysiert. Im Gegensatz zu anderen antiken Terrakotten ist ihre Herkunft (bis hin zu einem bestimmten Raum eines Gebaudes) sicher, sie sind haufig hervorragend gearbeitet und d konnen in vielen Fallen recht genau datiert werden. Anhand dieser Gattung, die in Priene in allen drei wichtigen Bereichen der antiken Stadt, Wohnhausern, Heiligtumern und Grabern, gefunden wurde, beantwortet diese Arbeit die Frage, ob figurliche Terrakotten in der Antike von ihren Kaufern gezielt nach thematischen Gesichtspunkten fur eine spezifische Funktion ausgesucht wurden. Es stellt sich heraus, dass Terrakotten, die haufig eher mit Heiligtumern und Grabern assoziiert werden, uber die Zeiten hinweg zum Hausinventar im gesamten griechisch besiedelten Gebiet gehorten. Mit solchen Figuren wurden jahrhundertelang besonders weibliche Gottheiten verehrt, wahrend man etwa seit dem Hellenismus Terrakotten auch nach ihrem Reprasentations- oder Unterhaltungswert aussuchte. Den Votivfiguren aus dem prienischen Demeter-Kore-Heiligtum werden solche aus 15 anderen ostgriechischen Heiligtumern der Gottinnen gegenubergestellt. So werden allgemeine Zuge von lokalen Produktionen unterschieden und Quellen fur die Absichten der Weihenden, spezielle Rituale und Auffassungen vom Wesen der Gottheiten erschlossen.