جزییات کتاب
Zu den bedeutendsten historischen Vorgängen in der Spätantike gehört das Eindringen der Germanen in die Mittelmeerwelt; es begleitet diese Epoche von den Anfängen bis zu ihrer Auflösung mit zunehmender Wirkung auf die Gesamtentwicklung. Die einstige Vorstellung, daß die Germanen das Römische Reich sozusagen im Frontalangriff zerstört hätten, ist wohl endgültig überwunden und hat einer differenzierteren Betrachtung Platz gemacht. Man sah inzwischen, wie umfassend und keineswegs nur auf kriegerische Begegnungen beschränkt die Auseinandersetzung der spätrömischen Welt mit den 'Barbaren' war, wobei neben den Germanen auch die anderen Randvölker des Imperiums, vor allem die Iranier und die Hunnen, Beachtung fanden. Dieser langanhaltende Prozeß hatte nicht nur einschneidende Veränderungen im äußeren politischen Bild, sondern auch starke Antriebe und Wandlungen im inneren Leben der Spätantike zur Folge. Von den Germanen ging in diesem Zusammenhang eine besonders nachhaltige geschichtliche Bewegung aus, weil sie im Gegensatz zu den anderen 'Barbaren' tief in das römische Reichsgebiet eindrangen und im Westen dann seit dem fünften Jahrhundert eigene Staatswesen errichten konnten. Ihre Rolle in diesem Geschehen wurde früher meist überbewertet - heute herrscht eher die entgegengesetzte Tendenz vor.
Die vorliegende Sammlung will keine Gesamtdarstellung des Problemkreises 'Germanentum und Spätantike' geben. Statt dessen enthält sie einerseits Abhandlungen zu größeren oder auch kleineren Ausschnitten, die der Bearbeitung wert zu sein schienen.