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Die Begriffe "Bildung" und "Alexandria" stehen in einem engen Zusammenhang. Bisherige Untersuchungen widmeten sich vor allem der alexandrinischen Bildungswelt in hellenistischer und spatantiker Zeit, denn die Eroberung Agyptens im Jahr 31 v. Chr. schien einen Niedergang eingeleitet zu haben, der erst durch Neuplatoniker und christliche Autoren uberwunden wurde. Doch waren die ersten drei nachchristlichen Jahrhunderte tatsachlich eine so dunkle Phase im intellektuellen Leben der Stadt? Stefanie Holder geht dieser Frage nach und untersucht nicht nur den Umgang mit einzelnen Bildungsfachern, sondern auch die enge Verbindung zwischen gelehrten und politischen Diskursen in Alexandria. Holder wirft einen genauen Blick auf die Rolle der Bildungsdiskurse fur das Selbstverstandnis der provinzialagyptischen Oberschicht und ihre Integration in Verwaltungs- und Entscheidungsprozesse des Romischen Reiches. Die Ergebnisse legen nahe, vermeintliche Selbstverstandlichkeiten zu uberdenken - etwa die Museia als Bildungseinrichtungen zu klassifizieren oder "Bildung" bzw. paideia auf den Teilaspekt der intellektuellen Bildung und Ausbildung zu reduzieren.