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Die in der Antike häufig bezeugten Wächter (griechisch Phylakes) lassen sich als Vorläufer moderner Polizeibeamter ansehen, und damals wie heute sind Wachdienste eine Grundform polizeilichen Tätigwerdens. Zu allen Zeiten bedurften gefährdete Personen, Gebäude oder Grundstücke sowie wertvolle Güter oder Gelder der Bewachung, die durch verschiedenste Kategorien von Wächtern ausgeübt wurde. Auch im landwirtschaftlich geprägten Ägypten in griechischer und römischer Zeit waren Phylakes allenthalben im Einsatz und haben daher auch in den zahlreichen Papyrusurkunden dieser Zeit ihre Spuren hinterlassen. Die vorliegende Studie wertet systematisch die Belege vom Beginn der Ptolemäerherrschaft bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. aus und zeichnet ein Bild dieses in ptolemäischer Zeit überwiegend privat organisierten Sicherheitswesens, in das die Bevölkerung durch ein belastendes Liturgiesystem integriert wurde. Ergänzend wurde eine eigene Abgabe eingeführt, die Phylakon-Steuer, deren zahlreiche Zeugnisse veranschaulichen, wie der Staat die Bevölkerung auch zur Finanzierung herangezogen hat. Daneben waren in römischer Zeit Phylakes auch weiterhin in privatem Auftrag tätig.