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Africa ist ein weitgehend unerforschter Kontinent, als die augusteischen Dichter Vergil, Horaz und Properz ihn zum Thema in Epos und Lyrik machen. Anders als in Schriften mit faktualem Anspruch liegen hier literarische Fiktionen vor; im Diskurs erweisen diese sich oft als besonders wirkungsmächtig. Die Arbeit setzt sich unter dieser Prämisse mit der Frage auseinander, mit welchen inhaltlichen und gestalterischen Elementen der afrikanische Raum jeweils konstruiert wird und welche Bilder auf diese Weise entstehen. In Vergils Aeneis werden dazu u. a. das Raumkonzept des Epos, die Projektionen der Figuren in der Wahrnehmung Afrikas sowie die Semantisierung, ideologische Konnotierung und Mediatisierung des Raumes untersucht. In der Lyrik steht die Verwendung afrikanischer Elemente in poetischen Kommunikationssituationen im Fokus: Untersucht wird, wie diese, oft pointiert als Tropen zur Verdeutlichung abstrakter Sachverhalte eingesetzt, zum strategischen Argument oder emotionalen Ausdruck werden und als Motive zur Topisierung von Vorstellungen beitragen. Mit der Analyse poetischer Konstruktionsmodelle und ihrer Implikationen in augusteischer Zeit bietet die Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Afrika-Diskurs in Vergangenheit und Gegenwart.