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vielfältige Lebensweisen. Gesellschafts-, diskurs- und subjekttheoretische Zugänge zusammenführend stellt dieser neu für Pädagogik und Erziehungswissenschaft entwickelte Begriff vermeintliche Gewissheiten über Geschlecht und Sexualität in Frage. Er umreißt Geschlecht, Sexualität und Lebensform als diskursiv hervorgebracht und sensibilisiert für Uneindeutigkeiten und fließende Übergänge in diesen sozialen Feldern. Dabei folgt er einer Vorstellung von Handlungsfähigkeit, die die Möglichkeit einer bewussten Aktivität gegenüber Normen und eines Neuentwerfens von Existenz- und Lebensweisen betont. Vor dem Hintergrund dieses Begriffs analysiert die Autorin ausgewählte Beiträge aus Diskursen kritischer Pädagogik der 1990er Jahre: aus der Pädagogik der Vielfalt, antihomophoben und der geschlechtsreflektierenden Pädagogik. Wie werden in den Beiträgen dominante Vorgaben in den Feldern von Geschlecht - Sexualität - Lebensform hinterfragt, wie aber auch reproduziert oder in neuer Form hervorgebracht? Die Studie erschließt sowohl TheoretikerInnen als auch PraktikerInnen ein neues Analyseinstrumentarium, sensibilisiert für diskursive Konstruktionsmechanismen und liefert Ansatzpunkte für eine Pädagogik vielfältiger Lebensweisen.