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Der Sturz der Suharto-Diktatur und die demokratischen Reformen haben im Vielvölkerstaat Indonesien zu einer grundlegenden Transformation des Mediensystems geführt. Die Journalisten zählen zu jenen gesellschaftlichen Akteuren, die vom Wandel der politischen Gegebenheiten sehr schnell profitieren konnten. Für die kommunikationswissenschaftliche Forschung ist die bevölkerungsreichste islamische Nation aber auch deshalb interessant, weil sich der gesellschaftliche Transformationsprozess in einem rasanten Tempo vollzieht. Gestützt auf Interviews mit 385 professionellen Journalisten - die erste umfassende Befragung von Medienakteuren in Indonesien - vermittelt Thomas Hanitzsch ein umfassendes Bild von Akteuren, Strukturen und beruflichen Orientierungshorizonten im Journalismus. Er geht außerdem der Frage nach, welche Rolle kulturelle Faktoren bei der Herstellung journalistischer Medienaussagen spielen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass sich der Journalismus Indonesiens wenig von dem anderer Regionen der Welt unterscheidet und dass seine Strukturen relativ robust auf kulturelle Einflüsse reagieren.