دانلود کتاب Philosophische Gotteserkenntnis bei Suárez und Descartes im Zusammenhang mit der niederländischen reformierten Theologie und Philosophie des 17. Jahrhunderts

Geläufig ist die Ansicht, Descartes sei der Vater der modernen Philosophie. Jener Titel setzt voraus, daß er sich in bedeutsamer Art und Weise von seinen Vorgängern unterscheidet. Zu diesen gehören besonders die Jesuiten, denen er auch seine Ausbildung in La Reche verdankt. Daß Descartes nicht ganz in den Bahnen dieser Vorgänger geblieben ist, läßt bereits die oberflächliche Wahrnehmung seines eigenen Originalitätsanspruches und des Widerstandes seiner Gegner gegen die von ihm gelehrten 'Neuigkeiten' vermuten. Der niederländische Philosophieprofessor Johannes de Bruyn, ein Cartesianer, hat 1665 geradezu eine inhaltliche Kluft zwischen Descartes und seinen Lehrern wahrgenommen: Descartes' Lehre von Gott sei, so de Bruyn, jener der Jesuiten diametral entgegengesetzt.

Auf die (philosophische) Erkenntnis Gottes richtet sich diese Untersuchung. Das Thema ist hier zuerst nach seiner historischen Seite zu präzisieren, zumal sich aus dem geschichtlichen Ausgangspunkt teilweise die inhaltlichen Fragen zur philosophischen Gotteserkenntnis ergeben. Die beiden in dieser Untersuchung zentralen Figuren sind der Jesuit Francisco Suárez (1548-1617) und René Descartes (1596-1650).