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Pindar gilt schon länger als Vertreter einer höchst altertümlichen Dichtungsform, die in ihren Ursprüngen sogar derjenigen Homers vorausgeht. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Arbeit der pindarischen Phraseologie, speziell den Phraseologismen rund um das zentrale Konzept des Ruhmes sowie den poetologischen Phraseologismen. Eine eingehende philologische Analyse aller relevanten Textstellen wird flankiert von einer diachronen Einordnung des Materials mit Hilfe der linguistischen Theorie der Phraseologisierung. Eine etymologische Diskussion gewährt schließlich Einblick in die voreinzelsprachlichen Zustände. Insbesondere die Berücksichtigung dichterischer Modifikationstechniken eröffnet bisher unbekannte Anschlussmöglichkeiten. Durch die Herausarbeitung der traditionellen und konventionellen Elemente in Pindars Werk, liefert die Arbeit einen wichtigen Beitrag für ein besseres Textverständnis. Außerdem erweitert sie durch neue Vergleichsmöglichkeiten den phraseologischen Schatz der indogermanischen Dichtersprache. Sie spannt einen Bogen von der griechischen Chorlyrik zum indogermanischen Ritual und gestattet damit Einblicke nicht nur in die Vorgeschichte der griechischen Literaturlandschaft, sondern ebenso der religiösen Praxis.