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Mit Hilfe des kulturanthropologischen Verständnisses von einer ‚Ökonomie der Gabe' (Reziprozität) wird anhand von Texten Martin Luthers - vor allem aus den Jahren zwischen 1518 und 1522 - gezeigt, wie dessen Rechtfertigungslehre ohne einen Gedanken der wieder etablierten Gegenseitigkeit zwischen Gott und Mensch gar nicht formulierbar ist. Luthers neu gewonnenes Verständnis von Gegenseitigkeit ist die Voraussetzung für sein positives Verständnis vom Christenmenschen und für seine häufige Parallelisierung von Christologie und Anthropologie.