جزییات کتاب
Szilvia Sövegjártós Studie erörtert die Mehrsprachigkeit im Mesopotamien der altbabylonischen Zeit, konkret die vorwiegend mit akkadischen Glossen versehenen sumerischen Manuskripte. Zuerst wird der kulturhistorische Hintergrund dargestellt, der die Glossen ins Leben gerufen hat; die Glossen werden in Kontext gesetzt und mit anderen, vor allem linguistischen und schriftgeschichtlichen Phänomenen verglichen, die das bilinguale Milieu der altbabylonischen Zeit prägten (Kap. 2). Daran anschließend wird ein Überblick über die glossierten Manuskripte im Rahmen einer praxeologisch orientierten Analyse geboten; diese Untersuchung zielt darauf ab, auch den Bildungsstand oder die Qualifikationen der Verfasser näher zu bestimmen im Hinblick auf die Frage, ob die Glossen (i) mit der Ausbildung, (ii) mit der wissenschaftlichen, vor allem der kultisch-magischen Praxis oder (iii) mit der Überlieferung und Erforschung eines früher entstandenen (literarischen) Korpus zu verknüpfen sind (Kap. 3). Kapitel 4 widmet sich der Untersuchung der Glossen an sich. Formale und funktionale Aspekte werden berücksichtigt, um zu zeigen, wie und wofür die Glossen verfasst wurden. Ein Exkurs über die zweisprachigen Texte der altbabylonischen Zeit ergänzt diese Überlegungen (Kap. 5). Sodann wird die Frage erörtert, wie hermeneutisches Denken in der altbabylonischen Zeit funktionierte und in welcher Art und Weise sich die Glossen in diese vormoderne philologische Tradition einordnen lassen. Diese epistemologische Annäherung versucht, die Glossen in einen breiteren Kontext altorientalischer wissenschaftlicher Praxis zu setzen (Kap. 6). Kapitel 7 stellt die Glossierung als textkritischen Apparat vor und vergleicht sie mit anderen Methoden der Textkritik, die in der altbabylonischen Zeit zur Verfügung standen. Im Anschluss an das Fazit (Kap. 8) werden sämtliche untersuchten Glossen in eigenen Editionen vorgestellt und umfangreich kommentiert (Kap. 9). Ausführliche Glossare, Kataloge und Verzeichnisse vervollständigen die Untersuchung.