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Die Bedeutung der Bibelepik als einer Leitgattung der christlichen Spätantike ist unumstritten. Zugleich ist die philologische Erschließung des längsten erhaltenen Bibelepos in lateinischer Sprache, der sogenannten Heptateuchdichtung, ein noch weitgehend unbestelltes Feld. Diese Dichtung, deren nicht näher bekannter Autor oft als Cyprianus Gallus bezeichnet wird, ist wohl in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts n. Chr. zu datieren und umfasst in ihrer heute bekannten Form über 5500 Verse, in denen die ersten sieben Bücher des Alten Testaments behandelt werden. Hedwig Schmalzgruber konzentriert sich in dieser Studie auf das Buch Genesis der Heptateuchdichtung. Ihr Ziel ist es zum einen, die biblische Vorlage des Dichters und seinen erzähltechnischen Umgang mit ihr sowie sein Verhältnis zur patristischen Genesisexegese und die Rezeption poetischer Vorgänger zu untersuchen. Damit nimmt Schmalzgruber seine poetische und exegetische Leistung im Rahmen der Gattung Bibelepik in den Blick. Zum anderen erschließt ein musterhafter Kommentar der ersten großen Erzähleinheit (V. 1 362, Gen 1 9) den Text philologisch und im Hinblick auf seine theologischen Kontexte und beleuchtet die Arbeitsweise des Heptateuchdichters im Detail.