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Die Zeit der Soldatenkaiser (235–285 n.Chr.) gilt zu Recht als einer der turbulentesten Abschnitte des römischen Principats: Innere Unruhen, zermürbende Bürgerkriege und häufige Machtwechsel standen im direkten Zusammenhang mit einer institutionellen Krise des römischen Kaisertums. Um ihre Herrschaft in Zeiten der sogenannten ‚Reichskrise‘ zu stabilisieren, entwickelten die Soldatenkaiser bestimmte Repräsentationsstrategien, die dazu geeignet waren, auf die breite Masse der Bevölkerung zu wirken. Ben Berressem untersucht in seiner Studie dieses Phänomen auf der Grundlage archäologischer Quellen, wobei die Baudenkmäler (Tempel, Badeanlagen, Spielstätten etc.) und Porträts (Statuen, Büsten, Münzbildnisse etc.) der römischen Kaiser als visuelle Medien der politischen Kommunikation im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Berressem gelingt es, ein umfassendes Bild der kaiserlichen Selbstdarstellung im fortgeschrittenen 3. Jahhundert zu skizzieren und geläufige Klischeevorstellungen des „Soldatenkaisertums“ zu hinterfragen. Im interdisziplinären Ansatz zwischen Geschichtswissenschaft und Archäologie werden dabei bislang kaum erforschte Entwicklungslinien sichtbar, welche den Transformationsprozess des Römischen Reiches am Übergang zur Spätantike prägten.