جزییات کتاب
Google digitalisiert Bucher, ohne deren Autoren zu fragen. Grossforschungseinrichtungen und zunehmend auch Universitaten drangen ihre Wissenschaftler, Publikationen moglichst schnell ins Netz zu stellen, fur jeden abrufbar. Dafur wird vorgebracht, dass es der Offentlichkeit nicht zuzumuten sei, fur Wissenschaft zweimal zu bezahlen - einmal auf der Produktionsseite durch Entlohnung und Forderung der Wissenschaftler und ein zweites Mal als Konsument der Verlagserzeugnisse. Die Diskussion ist auf beschamende Weise okonomisch ausgerichtet: Gefragt wird nach Kosten, Ertragen und Geschaftsmodellen. Im Hintergrund steht die Vorstellung von Wissenschaft als Ware. Der Autor als Subjekt hingegen kommt nicht vor. Sein Urheberrecht soll durch neue Verwertungsrechte kupiert werden; offentlich fordert die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen sogar den Gesetzgeber auf, das Urheberrecht wissenschaftlicher Autoren zu beschranken. Der vergemeinschaftende Fremdzugriff bedroht das Recht des Autors auf kommunikative Selbstbestimmung, er bedroht die individuelle Wissenschafts- und Publikationsfreiheit. Die Veroffentlichung des Heidelberger Appells im Marz 2009 hat eine breite nationale und internationale Diskussion ausgelost. Unter der Schirmherrschaft der Frankfurter Allgemeinen Zeitung haben das Institut fur Textkritik und der Verlag Vittorio Klostermann am 15. Juli 2009 diese Frage in einer wissenschaftlichen Tagung erortert.