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Plasmaaustauschverfahren gehören zum therapeutischen Instrumentarium schwerer Zustandsbilder neuroimmunologischer Erkrankungen wie z.B. Myasthenia gravis und chronische Polyneuritis. Nachteilig ist, daß dabei unselektiv sämtliche Plasmaproteine entfernt werden und durch Fremdprotein substituiert werden müssen. Ein neuentwickeltes Adsorptionsgel, bestehend aus gekörntem Polyvinylalkohol und kovalent gebundenem Tryptophan zeigte in vitro selektive Adsorptionseigenschaften für die bei der Myastenia gravis pathogenen Autoantikörper. Die Adsorption fand über hydrophobe Wechselwirkungen zwischen den Antikörpern und dem Gelmaterial statt. Fünfzehn Patienten mit schwerer Myasthenia gravis und drei Patienten mit chonischer Polyneuritis wurden in vivo mit dem Immunadsorptionsverfahren behandelt, wobei die Patienten ihr eigenes, an pathogenen Substanzen verarmtes Plasma zurückerhielten. Die klinischen Erfolge waren durchweg gut und erwiesen sich bei fünf cross-over Vergleichen als gleichwertig mit Plasmaaustauschbehandlungen. Das Immunadsorptionsverfahren war gut verträglich. Das Immunadsorptionsverfahren kann die therapeutischen Optionen bei neuroimmunologischen Erkrankungen erweitern und darüber hinaus weitere pathogenetischen Erkenntnisse liefern.