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In seiner Funktion als religiöser Führer wird vom Imam erwartet, Antworten auf jede Art von in der islamischen Gemeinschaft auftretenden Problemen zu geben. Entsprechend wichtig ist seine Vorbereitung auf diese neue Mission. Nun haben die meisten Imame ihre theologische Ausbildung in ihrer Heimat erhalten und wurden vor allem auf Grund ihrer theologischen und seelsorgerischen Kenntnisse aus dem Ausland rekrutiert. Folglich verfügt ein Imam in den wenigsten Fällen über eine psychosoziale Ausbildung bzw. entsprechende Kompetenzen - allein aufgrund des gemeinsamen religiös-kulturellen Hintergrundes sind ihm die Anliegen der Mitglieder seiner Gemeinde größtenteils vertraut, sodass er ihnen eine umfangreiche Beratung anbieten kann. Freilich steht diesem sozialen Reifeprozess eine Reihe von Problemen im Weg, etwa fehlende Deutschkenntnisse oder der Mangel an Fachkenntnissen über die Lebensverhältnisse von Kindern und Jugendlichen im Westen, denen der Imam in der Vermittlung von Wissen über kulturelle und religiöse Themen vorurteils- und wertfrei begegnen soll. Kein Land kann auf Dauer die religiösen Belange seiner BürgerInnen als eine Angelegenheit betrachten, deren Betreuung im Ausland wahrgenommen wird. Das war auch der Grund, dass in Europa heute verschiedene Maßnahmen hinsichtlich der Ausbildung der Imame und SeelsorgerInnen debattiert werden. Auch in Österreich wird der Ausbildung der Imame und SeelsorgerInnen großer Wert beigemessen, um sicherzustellen, dass die Ausbildung dieser Berufsgruppe in nächster Zukunft auf eine gute Grundlage gestellt werden kann. Diese Arbeit erhebt den Anspruch, die Möglichkeiten einer derartigen Ausbildung an den staatlichen Universitäten, die eine entscheidende Voraussetzung für die Kontextualisierung des Islam in unserem Lande ist, aufzuzeigen.