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Der späte Husserl spricht von dem ,Ur-Ich’ als dem Ich, das der transzendentalen Intersubjektivität in einem gewissen Sinne vorangeht. Dies besagt aber nicht, dass es ein solipsistisches Ich wäre, das dem Anderen einseitig voranginge. Der Terminus ,Ur-Ich’ zeigt vielmehr die Ursprünglichkeit einer asymmetrischen und irreversiblen Relation zwischen Ich und Anderem zugespitzt an. Um dies zu zeigen, befragt die vorliegende Untersuchung das erfahrende Bewusstsein, in dem das Ich sich selbst in einzigartiger Weise gegeben ist. Diese Selbsterfahrung ist uns im gewöhnlichen Leben allzu selbstverständlich, wir sind uns gewissermaßen allzu nahe. Wenn uns diese selbstverständlich gelebte Vertrautheit mit uns selbst als Ur-Ich, als absolutes Medium aller Erfahrung, in einer philosophischen Reflexion eigens vor Augen gestellt wird, erscheint sie uns fremdartig. Die vorliegende Arbeit versucht, die Fremdartigkeit des Phänomens des ,Ur-Ich’ verständlich zu machen, indem sie erstens Husserls Radikalisierung der Epoché nachvollziehbar macht, indem sie zweitens das Phänomen der intentionalen Modifikation (bzw. der ursprünglichen ,Monadisierung’ des Ich) eingehend analysiert und drittens die Bedeutung der apodiktischen Evidenz aus einer neuen Perspektive herausarbeitet.