جزییات کتاب
Die Autoren legen hiermit eine Darstellung der Rechtsgeschichte vom Ende des weströmischen Reiches bis zum Umbruch um 1800 vor, die sich in Gliederung und Perspektive vn der älteren, ausgesprochen oder unausgesprochen auf den Staat bezogenen Rechtsgeschichte löst. Bezugspunkt der Rechtsentwicklung wird vielmehr der genossenschaftliche Lebenszusammenhang, der sich seit dem Hochmittelalter in der ländlichen und der städtischen Gemeinde oder Kommune verdichtet und rechtlich ausformt. Die Berechtigung an Grund und Boden, Unfreiheit und Freiheit, die Ausdifferenzierung der Rechtsformen der Wirtschaft, die Entwicklung gemeindlicher Autonomie und Selbstverwaltung bis hin zum "republikanischen" Ämterwesen der Freien Reichsstädte können dadurch in das Zentrum der Darstellung gestellt werden. Das Eindringen gelehrten Denkens, damit des römisch-kanonischen gemeinen Rechts in das Rechtsleben Mitteleuropas wird von diesen Wirkungskreisen, dem Lebensbereich von Bürger und Bauer her gesehen. Die "deutsche" Rechtsgeschichte wird so als Beispiel der europäischen aufgefaßt. Rechtliche Rationalisierungen und das Heraustreten des Individuums erscheinen als langgestrecke Prozesse im Alten Europa, welche sich dann an der Schwelle zur eigentlichen Moderne verdichten. Das Buch bringt für Wissenschaftler wie interessierte Studenten der Rechts- und Geschichtswissenschaften sowie der weiteren einschlägigen Disziplinen synthetische Darstellungen wie problemorientierte Erörterungen des Forschungsstandes. Dieser wird zudem in ausführlichen, wissenschaftsgeschichtlich angelegten Literaturübersichten zu den Hauptkapiteln dokumentiert.