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Die Vergasungstechnik ist ein Zweig der angewandten physikalischen Chemie und ein geradezu ideales Beispiel der Nutzbarmachung der Thermodynamik für die Bedürfnisse des Praktikers. Rückblickend kann man feststellen, daß die Zusammenhänge, die sich aus den Stoffbilanzen, der Wärmebilanz und den Gleichgewichtsbedingungen mit zwingender Notwendigkeit ergeben, lange genug bekannt aber ungenutzt geblieben sind, wie überhaupt der wissenschaftliche Erfahrungsschatz oft nur allzu langsam seinen Weg in die technische Praxis findet. Es ist grundsätzlich eine Aufgabe der Forschung, mit einem Mindest maß an Mitteln und an Zeit ein Höchstmaß an Erkenntnissen un- soweit es sich um Zweckforschung handelt - an praktisch verwertbaren Ergebnissen zu erzielen. Die Erkenntnisse, die beispielsweise K. NEU MANN! aus einem umfangreichen Versuchsprogramm gewonnen hat, lassen sich mit unvergleichlich geringerem Aufwand an Zeit und Mitteln mit dem Rechenstift gewinnen. Der Einfluß von Druck, Temperatur, Vorwärmung, Wasserdampfzusatz, Sauerstoffverwendung, Gasrück führung und vieles mehr kann mit großer Genauigkeit und oft klarer durch Rechnung erfaßt werden als durch Versuche. Mit dem Aufleben der Vergasungstechnik als einem bedeutsamen Glied in der Kette der Kohlenverwertung und -Veredlung haben auch Theorie und Berechnung des Gaserzeugers neuen Auftrieb erhalten. An der Frage der Gleich gewichtseinstellung indessen schieden sich die Geister - auf der einen Seite stehen diejenigen, die eine Erreichung der Gasgleichgewichte im Generator verneinen und damit einer möglichen Vorausberechnung des Vergasungsvorganges den Boden entziehen - auf der anderen Seite stehen die, die diese Frage bejahen, und dieser Standpunkt wird hier vertreten, begründet und mit praktischen Beispielen belegt.