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Mit der Bahnreform wurde in den 1990er Jahren ein deutlicher Schritt zur Privatisierung des Bahnverkehrs in Deutschland gemacht. Innerhalb der DB AG ist das Netz heute Teil der Produktionsanlagen eines auf betriebswirtschaftlichen Gewinn ausgerichteten Unternehmens. Somit sollte eigentlich ein grundlegender Paradigmenwechsel in Bezug auf Eisenbahnstrecken vorliegen - von der staatlich bereitgestellten Infrastruktur mit Versorgungsfunktion hin zu einer privaten Produktionsressource mit Gewinnerzielungsfunktion. Rüdiger Munzert kommt bei einer Überprüfung der Ist-Situation zu dem Ergebnis, dass heute eine hybride Lösung institutionalisiert ist: Der Bereitstellungsmechanismus zeigt eine starke Durchmischung von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Elementen. Der Autor zeigt, dass gerade dieser Hybridcharakter des heutigen Netzmanagements eine wesentliche Ursache für viele Probleme des deutschen Bahnsektors darstellt, und diskutiert alternative Möglichkeiten. Er kommt schließlich, basierend auf Effizienzüberlegungen der Klassik/Neoklassik und der Neuen Institutionenökonomie, zu klaren Empfehlungen und schließt die Arbeit mit der Formulierung eines konkreten wirtschaftspolitischen Handlungsbedarfes ab.